Festival Rümlingen

17 LÄUFT

MUSIK IN BEWEGUNG

SAMSTAG, 12.08., 17–22 UHR
SONNTAG, 13.08., 14–18 UHR


Kompositionen und Konzepte von: Cathy van Eck (UA), So Jeong Ahn/Thomas Kessler (UA), Brigitta Muntendorf (UA), Dieter Schnebel, Penelope Wehrli (UA), Hannah Weinberger (UA)

KÜNSTLERISCHES KONZEPT 2017

Der Schall bewegt die Luft. Schon das sagt uns: Ohne Bewegung gibt es keine Musik. Rümlingen 2017 lässt dies auf verschiedene Weise erlebbar werden. Die Bewegungen von Tänzern verwandeln sich in Notationszeichen, die dann von Musikern interpretiert werden; auf ihre Klänge reagieren umgekehrt die Tänzer. Lautsprecher-Performer tragen Klangstudien durchs Dorf. Andere Musiker bewegen sich durch den virtuellen Raum des Internets und spielen mit bewohnbaren Räumen. Und die Bewegung des Publikums wird schliesslich selbst zum Musikstück. Rümlingen 2017? Läuft und horcht.

ABLAUF SAMSTAG, 12.08

17 Uhr, Sportplatz Rümlingen
Eröffnung mit Poem für einen Springer von Dieter Schnebel


17–22 Uhr, Rümlingen
Hannah Weinberger, nowhere to hide nowhere (UA)


17.15–21.30 Uhr, Rümlingen
Cathy van Eck, De Beweging (UA)


17.30, 18.45, 20.00 Uhr, Dachboden Kirche Rümlingen
Brigitta Muntendorf, SCREEN SHARING. come into my inhabitable world (UA)
Für dieses Projekt ist die Zuschauerzahl begrenzt.


18.30–21.30 Uhr, Halle Rümlingen
Penelope Wehrli mit Thomas Kessler / So Jeong Ahn und Tanzcompagnie Rubato Eadweards Floss – Limitierte Editionen (UA). Für dieses Projekt ist die Zuschauerzahl begrenzt.

ABLAUF SONNTAG, 13.08

14 Uhr, Kirche Rümlingen
Eröffnung des zweiten Festivaltages mit Uraufführungen für Akkordeon von
Thomas Kessler und So Jeong Ahn


14–18 Uhr, Rümlingen
Hannah Weinberger, nowhere to hide nowhere


14.15–17.30 Uhr, Rümlingen
Cathy van EckDe Beweging


14.30, 15.45, 17.00 Uhr Uhr, Dachboden Kirche Rümlingen
Brigitta Muntendorf, SCREEN SHARING. come into my inhabitable world
Für dieses Projekt ist die Zuschauerzahl begrenzt.


15.30–18.00 Uhr, Halle Rümlingen
Penelope Wehrli mit Thomas Kessler / So Jeong Ahn und Tanzcompagnie Rubato Eadweards Floss – Limitierte Editionen. Für dieses Projekt ist die Zuschauerzahl begrenzt.


Ausserdem im Verlauf des Festivals: Gespräch-Spots mit den Künstlerinnen
und am Samstag: Workshops zu Poem für einen Springer

IM EINZELNEN

Dieter Schnebels Klassiker Poem für einen Springer führt mit einfachsten (aber körperlich fordernden) Mitteln vor, wie aus Bewegung Musik wird. Nach einer Eröffnungsperformance von Profimusikern können die Festivalbesucher in Kurz-Workshops bei Christian Dierstein selbst zu Schnebel-Springern werden.


Mit Eadweards Floss – Limitierte Editionen unternimmt Penelope Wehrli für das Festival Rümlingen eine Spurensuche, gemeinsam mit den Choreographen Jutta Hell und Dieter Baumann, den Komponisten So Jeong Ahn und Thomas Kessler, sowie den Akkordeonisten Olivia Steimel und Sergej Tchirkov.
Tänzer generieren Bewegungsdaten, welche die Musiker auf der Basis einer kompositorischen Struktur interpretieren. Damit evozieren sie die unmittelbar folgenden Bewegungen. Über die Bande des Interfaces entwickelt sich ein Dialog zwischen Musik und Tanz. Mediale und körperlich-physische Wahrnehmungsvorgänge durchdringen sich hier, Notationen werden zu Echtzeit-Tools. Jeder Abend ist ein Unikat.
Die ersten Editionen mit diesem System, das Penelope Wehrli mit Joa Glasstetter entwickelt hat, wurden im Februar 2017 in Berlin gezeigt.
Eine Produktion von peninsula.ink und dem Festival Neue Musik Rümlingen. Gefördert durch Pro Helvetia, kulturelles.bl, Corymbo Stiftung


Die Klangforscherin und Performancekünstlerin Cathy van Eck ist mit Interpreten und mobilen Lautsprechern unterwegs in Rümlingen. De Beweging ist eine Klang-Choreografie, die sich ständig verändert.


Bewegungen zwischen privaten und öffentlichen Räumen sind das grosse Thema der Komponistin Brigitta Muntendorf. SCREEN SHARING. come into my inhabitable world  fragt, ob und wie vernetzte musikalische Kommunikation möglich ist. Bewohnbare und unbewohnbare Orte verbinden sich im real-digital klingenden Dasein verschiedener Performances.


Hannah Weinberger reagiert auf Klänge und Eindrücke vom Festivalort. Sie installiert (sich ins Dorfbild einfügende) Lautsprecher in Rümlingen, die den Festivalbesucher auf selbstständige Klangspaziergänge einladen. Nowhere to hide nowhere. Wer sich bewegt, entdeckt!

KOMPONISTEN / VERANTWORTLICHE KÜNSTLER

So Jeong Ahn

So Jeong Ahn  (Kompositionsarchitektur / Musikalische Leitung) was born in Seoul, Korea and studied composition with Sukhi Kang at Seoul National University. After her Diploma she continued her studies with Prof. Carl Dahlhaus (Musikästhetik) and with Prof. Helga de la Motte (Musikpsychologie) at Technical University in Berlin, as well as composition with Prof. Witold Szalonek at Hochschule der Künste Berlin and with Prof. Frank Michael Beyer (Musikanalyse).
Since participating as a guest composer in the courses for electronic music by Prof. Thomas Kessler (1999) and for algorithmic composition by Prof. Hanspeter Kyburz (2000) at the Basel Electronic Studio in Switzerland, she has been engaged in live-electronic music. Her compositions have been performed at various music festivals and concerts in Asia, Europe and North America such as Eklat Festival, Salzburg Biennale, IGNM World Music Days, New Music Concerts Toronto, Glenn Gould School Ensemble, Ensemble TIMF Korea.
She was a prize winner at the Martirano Composition Competition 2007 at the University of Illinois, the Tsang Houei Hsu Composition Award 2006 in Taiwan and  ‘Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik’ (Germany). She lives in Toronto and Berlin as a freelance composer.

Cathy van Eck

Cathy van Eck ist Komponistin, Klangkünstlerin und Wissenschaftlerin im Bereich der Künste. Ihr kompositorischer Fokus richtet sich auf das Verhältnis zwischen Alltagsgegenständen, den Aufführenden und Klang. Ihr künstlerisches Schaffen beinhaltet Performances mit Live-Elektronik und Installationen mit Klangobjekten, die sie oft selbst gestaltet. Cathy van Eck arbeitet in enger Kooperation mit den Interpreten ihrer Werke und bewegt sich häufig im interdisziplinären Feld, indem sie regelmässig Kooperationen mit Regisseuren und Choreographen eingeht. Seit 2007 lehrt Cathy van Eck am Institut für Musik und Medienkunst der Hochschule der Künste Bern. Als Gastdozentin unterrichtet sie auch an anderen Kunst- und Musikhochschulen. In den Studien zu ihrer Doktorarbeit, die sie an der Universität Leiden einreichte, untersuchte Cathy van Eck den Einsatz von Mikrophon und Lautsprechern als Musikinstrumente. 2015 war sie für den Schweizer Musikpreis nominiert.

Thomas Kessler

Thomas Kessler (Kompositionsarchitektur / Musikalische Leitung) 1937 in Zürich geboren. Nach germanistischen und romanistischen Studien an den Universitäten in Zürich und Paris folgt ein Musikstudium in Berlin (u.a. bei Heinz Friedrich Hartig, Boris Blacher und Ernst Pepping). Schon 1965 gründete er dort ein eigenes Studio für elektronische Musik und leitete in den folgenden Jahren das Berliner «Electronic Beat Studio». Später wurde er musikalischer Leiter des «Centre Universitaire International de Formation et de Recherche Dramatiques» in Nancy. Von 1973 bis 2000 wirkte er als Lehrer für Komposition und Theorie an der Musik-Akademie Basel, wo er das Studio für elektronische Musik leitete, welches ein internationales Ansehen erlangte.
Gründete zusammen mit Gérard Zinsstag die «Tage für Neue Musik» in Zürich und mit Wolfgang Heiniger das Festival für live-elektronische Musik «ECHT!ZEIT» in Basel. Seit 2001 vermehrte Aufenthalte in Toronto als Composer in Residence der New Music Concerts.
Thomas Kessler komponierte Instrumentalmusik verschiedener kammermusikalischer Besetzung bis hin zu Orchesterwerken. Die vielfach eingesetzten elektronischen Mittel wie Tonband, Synthesizer und Computer sind seit 1973 (in seinen «Control»-Kompositionen) immer mehr als Erweiterung der instrumentalen Möglichkeiten in Form von Live- oder Instrumenalelektronik komponiert, die vom Interpreten selbst gleichzeitig gesteuert und gespielt wird.

Brigitta Muntendorf

Brigitta Muntendorf absolvierte ihr Kompositionsstudium bei Younghi Paagh-Paan in an der Hochschule für Künste Bremen sowie bei Krzysztof Meyer, Rebecca Saunders und Johannes Schöllhorn an der HfMT Köln. Während des Studiums gründete sie das mittlerweile zehnköpfige und sieben Nationen verbindende Ensemble Garage, das sich auf multimediale und musiktheatrale Weise mit den künstlerischen Intentionen und ästhetischen Reklamationen der heutigen Zeit auseinandersetzt.
Brigitta Muntendorf verfolgt mit Ihrer Arbeit als Komponistin die Vision einer Musik, die durch möglichst vielschichte Kontextualisierung nicht nur auf sich selbst verweist, sondern Verweise zu anderen Kunst- und Ausdrucksformen setzt. Sie ist davon überzeugt, dass nur in einem rhizomatischen Setting heutige gesellschaftliche Phänomene kompositorisch reflektiert werden können. Ihr kontextorientiertes und spartenverbindendes Denken spiegelt sich in der Taschenopernserie (2011–2015) und in aktuellen Projekten wider – wie zuletzt in ihrem Musiktheater «Für immer ganz oben» für die Münchner Biennale und 2017 oder in «iScreen, YouScream» für das éclat Festival Stuttgart. 2016 präsentierte sie mit der Choreographin Stephanie Thiersch im Auftrag der Philharmonie Köln und der Bundeskulturstiftung die CITY DANCES von Anna Halprin, ein großangelegtes, Musik, Tanz und Community verbindendes Stadt-Happening.
Sie erhielt zahlreiche Arbeitsstipendien und Preise und ist vor kurzem erst von einer dreimonatigen Künstlerresidenz in der Villa Kamogawa des Goethe Instituts Kyoto zurückgekehrt. Zuvor arbeitete sie u.a. an der Cité Internationale des Arts Paris (2010), Villa Concordia Bamberg (2014/15), sowie in Frankfurt (IEMA (2012/13)) und erhielt u.a. den Hochschulplreis der HfMT Köln, Carl von Ossietzky Preis, ZONTA Preis, Bernd Alois Zimmermannstipendium, Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung und den Deutschen Musikautorenpreis 2017 in der Sparte Nachwuchs. Ihre Werke wurden neben dem Ensemble Garage u.a. auch von Ensemble Modern, Ensemble Mosaik, Asko/Schönberg Ensemble, CALEFAX, PHACE, Klangforum Wien, Decoder oder Musikfabrik aufgeführt. Im Zuge des Förderpreises wurde 2014 auch ihre CD «It may be all an illusion» veröffentlicht. Brigitta Muntendorf  lebt als freischaffende Komponistin und künstlerische Leiterin des Ensemble Garage in Köln und Wien.

Dieter Schnebel

Dieter Schnebel wurde 1930 in Lahr/Schwarzwald geboren. Er studierte Musik in Freiburg i.Br. und Theologie in Tübingen. Zunächst arbeitete als Pfarrer und Lehrer. 1976 wurde er Professor für Experimentelle Musik an der Universität der Künste Berlin, wo u.a. Chaya Czernowin zu seinen Schülern zählte. In Werken wie Glossolalie oder den Maulwerken befasste er sich intensiv mit der Erzeugung von Sprachvorgängen, später schuf er Musik als Körpersprache und – angeregt durch John Cage – konzeptuelle Ideenwelten: Musik zum Lesen, Denken, Sehen. Aber Schnebel komponiert auch Klingendes in kleiner und großer Besetzung: 1992 entstand seine abendfüllende Sinfonie X für großes Orchester, Live-Elektronik und Tonband. Er ist u.a. Mitglied der Akademie der Künste Berlin, 1999 erhielt er den Preis der Europäischen Kirchenmusik, 2015 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Penelope Wehrli

Penelope Wehrli  –  Künstlerische Leitung / Konzept  geboren 1957 in Zürich, lebt und arbeitet seit 1996 in Berlin. Ihre Performances, Aktionen, raumspezifischen Installationen, Film- und Videoarbeiten realisierte sie in New York (1980–1996) und u.a. in Tel Aviv, Amsterdam, Belgrad und Berlin. Seit 1996 erarbeitet sie Inszenierungen als begehbare mediale Räume mit Live-Performance, u.a. «operation solaris», Staatsbank Berlin 2001; «Emily on the rocks», Podewil Berlin 2003; «Heute Mittag sitzt er nicht im Beijing», Palast der Republik, Berlin 2004; «Words for Bangalore», Videoinstallation zur Eröffnung des Goethe Instituts in Bangalore, Indien 2005; «camera orfeo», eine auto-choreographische Komposition nach Monteverdis «Orfeo», Radialsystem V, Berlin
2008, Schauspielhaus Zürich 2009. März 2008 Premiere ihrer szenischen Skulptur der Oper «Herzog Blaubarts Burg» am Staatstheater Saarbrücken. Das Videokaleidoskop «Transforming Acts» erlebte seine Premiere 2014 bei Tanz im August  in Berlin und war nach Maribor, Frankfurt, der euro-szene Leipzig und dem Tanzquartier Wien, zuletzt im August 2016 beim Theaterfestival in Basel zu sehen. Die jüngste Arbeit «Eadweard’s Ear – Muybridge extended» wurde im Februar 2017 in den Uferstudios Berlin gezeigt.
Als Szenografin intensive Zusammenarbeit mit Johann Kresnik und seinem Choreografischen Theater (1990–98), und u.a. mit Jossie Wieler, Dimiter Gottscheff, Reinhild Hoffmann, Robert Schuster (Oper Basel), Christiane Pohle und Barbara Frey (Schauspielhaus Zürich, Theater
Basel). Penelope Wehrli war von 2004–2009 Professorin für Szenografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

Hannah Weinberger

Hannah Weinberger, geboren 1988, lebt und arbeitet in Basel. Ihr Masterstudium in Kunst schloss sie an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Daneben hat sie ihre Arbeiten bereits international in mehreren Einzelausstellungen gezeigt, u.a.  im Schinkel Pavillon in Berlin (2016); im Kunstverein Harburger Bahnhof (2015); im Kunsthaus Bregenz (2014); am Swiss Institute, New York (2012) oder in der Kunsthalle Basel, wo sie auch in der Kommission des Trägervereins mitwirkt. Hannah Weinbergers Arbeiten richten sich oft auf zufällige Hintergrundgeräusche, die durch die Begegnung von Menschen bzw. durch Menschenansammlungen entstehen. Die Verwendung von unterschiedlichen Genres innerhalb ihrer Arbeit zeichnet Weinberger dahingehend aus, dass sie die Grenzen einer Jugendkultur auf-hebt, die sich vor allem durch ihre Zugehörigkeit zu einem Genre und dem damit verbundenen Lebensstil definiert. Diese Aufhebung von Grenzen und die gleichzeitige offene Arbeitsweise stellen die Rolle hierarchischer Prozesse innerhalb der Kunst der Gegenwart in Frage und legen einen Fokus auf die Wichtigkeit und Präsenz kollektiven Schaffens unserer Zeit. Als Vertreterin einer Generation, die unbegrenzten Zugriff auf Informationen und Medien hat, siedelt Weinberger ihre Arbeit in der Erzeugung von Musik- und Sound-Performance an. 2016 erhielt sie den renommierten Guggenheim Prize. Neben ihrer künstlerischen Arbeit lehrt sie Performance an der Hochschule für Gestaltung in Basel.

MUSIKER / AUSFÜHRENDE

Frauke Aulbert

«Hamburgs Avantgarde-Queen» Frauke Aulbert gilt als eine der aktivsten und vielseitigsten Sängerinnen in der Neuen Musik. Nach einer klassischen Ausbildung in Hamburg liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf experimentellen Gesangstechniken, die weit über die traditionellen Möglichkeiten hinausweisen und musikalische und stimmtechnische Grenzbereiche überschreiten. Konzertreisen führten Frauke Aulbert durch ganz Europa, nach Korea, Australien, Brasilien, Georgien, Tunesien, Süd-Korea und in die USA. Als Solistin war sie u.a. bei Radio France/Festival Présence, Casa Giacinto Scelsi Rom, ZKM, Onassis Centre Athen, Internationale Darmstädter Ferienkurse, Warschauer Herbst, LIG Art Hall Seoul, Resonant Bodies New York, Deutsche Oper Berlin, Ear Taxi Chicago, Hamburger Klangwerktage, Klang Kopenhagen, What’s next Brüssel, oder im Berghain zu hören.
Frauke Aulbert erhielt u.a. den 1. Preis der Stockhausen Stiftung, sowie Künstlerresidenzen an der Cité Internationale des Arts Paris, Goethe Institut Rom und an der Akademie Schloss Solitude.
Sie arbeitete mit Komponisten wie Georges Aperghis, Vinko Globokar, Claus-Steffen Mahnkopf, Hans-Joachim Hespos, Simon Stockhausen, Heera Kim, Michael Maierhof, Geoffroy Drouin und Alexander Schubert.
Frauke Aulbert ist künstlerische (Mit-)Leiterin ihrer Ensembles Collect/Project (Hamburg/Chicago), Forum Neue Vokalmusik (Hannover) und Decoder Ensemble (Hamburg). Sie lebt in Hamburg und Florenz.

Camille Emaille

Camille Emaille ist eine französische Schlagzeugerin, geboren 1993 in Nizza. Sie studiert bei Christian Dierstein Zeitgenössische Musik an der Musik-Akademie Basel. 2016 wurde sie ans Mills College (CA) eingeladen, um dort mit Fred Frith, Roscoe Mitchell und William Winant zu arbeiten. Meisterkurse und Workshops besuchte sie bei Lee Quan Ninh, John Butcher, Benat Achiary, Gunter Baby Sommer und Zina Parkins. Regelmäßig spielt sie in den Musikprojekten Oxke Fixu, Defibrillator und dem Impro-Orchester Liken. Camille Emaille betrachtet Musik als etwas Omnipräsentes und Alltägliches. Sie organisiert und spielt «wilde» Events an ungewöhnlichen Orten und arbeitet viel mit Künstlern aus anderen Sparten.

Joachim Glasstetter

Joachim Glasstetter – Sensor- und Notationssystem / Mediensteuerung. Klangkünstler und Dipl. Ing. Informatik, seit 1994 Eigenentwicklung von Soft- und Hardware im Bereich Klangformung/-erzeugung und Sensorik für interaktive Installationen.
1998 Gründung des Duos zignorii++ mit dem Komponisten und Schlagzeuger Jürgen Grözinger. Seither viel-seitige Konzerte und Klanginstallationen national und international sowie Einladungen zu namhaften Festivals für elektronische Musik und Klangkunst. Zusammenarbeit mit u.A. mit Mike Svoboda, Jaap Blonk, Jürgen Grözinger, Sandeep Bhagwati, Fried Dähn, Antonis Anissegos. «Eadweard’ Ear» ist nach «camera orfeo», «House of Snow» und «Transforming Acts» seine vierte Zusammenarbeit mit Penelope Wehrli.

Andreas Eduardo Frank

Andreas Eduardo Frank wurde 1987 in Nürnberg geboren. Er studierte am Elektronischen Studio der Musikakademie Basel sowie an der Hochschule für Musik Würzburg, u. a. bei Erik Oña, Robert HP Platz, Marton Illes, Volker Böhm und Jürgen Ruck. Neben der Realisation von eigenen Werken realisiert er regelmäßig multimediale Produktionen im Spannungsfeld der zeitgenössischen Musik. Andreas Eduardo Frank erhielt mehrfach Stipendien und Preise. Aktuell ist er Stipendiat des «Akademie Musiktheater Heute» Stipendienprogrammes der «Deutsche Bank Stiftung». Er lebt als Klangregisseur, Komponist und Videokünstler freischaffend in Basel.

Dino Georgeton

Dino Georgeton ist im Masterstudium Schlagzeug-Pädagogik bei Christian Dierstein an der Basler Musikhochschule. 2017 schloss er ebenda den Master in Schlagzeug-Performance ab. Als begeisterter Interpret zeitgenössischer Musik spielte er u.a. beim Festival d’Automne Paris, bei der Society for Electroacoustic Music Conference in Blacksburg, Virginia, und den Darmstädter Ferienkursen. Seine Arbeit bei den Stockhausen-Kursen in Kürten wurde mit dem Stockhausen-Preis für Interpretation ausgezeichnet. 2015 absolvierte er den Bachelor of Music an der Rice University in Houston, Texas. Er ist auch als Interpret von Renaissancemusik aktiv und Mitglied des Crumhorn Collective Houston. Außerdem tritt er mit freien Improvisationen auf.

Sergej Maingardt

Sergej Maingardt setzt sich in seiner Musik mit den Grenzen ästhetischer Prinzipien zeitgenössischer Musik und auditiver Wahrnehmung auseinander. Fixed Media Kompositionen gehören ebenso dazu wie Kompositionen für akustische Instrumente mit Live-Elektronik, Elektronik mit Sensoren, interaktive Klanginstallationen, Videoarbeiten und Bühnenwerke sowie Kollaborationen mit Choreographen, Video- und Popkünstlern. Sergej Maingardt studierte bei Michael Beil in Köln Komposition. 2014 / 2015 war er Stipendiat der Ensemble Modern Akademie. Außerdem studierte er Medientechnik und Medien- und Kulturanalyse in Düsseldorf. Seine Arbeiten wurden auf zahlreichen Festivals aufgeführt, darunter die Darmstädter Ferienkurse, IRCAM Manifeste, Donaueschinger Musiktage, Gaudeamus Music Week, Acht Brücken Festival Köln, Europe meets Vietnam in Contemporary dance (Vietnam), Festival de Danza Contemporanea (Panama), Gdansk Dance Festival (Polen).

David Mengelle

David Mengelle, leidenschaftlicher Schlagzeuger, studierte bei Hélène Brana und Jean-Baptiste Counturier an den Konservatorien von Orléans und Tours. Dann wurde er beim Pôle Supérieur Paris-Boulogne-Billancourt (PSPBB) in die Klasse von Christophe Bredeloup aufgenommen. Dort hatte er Gelegenheit, mit Komponisten wie Philippe Hurel, Alain Louvier und José Manuel López zu arbeiten. Parallel zum solistischen Repertoire spielt er regelmäßig mit Ensembles und Orchestern, außerdem studierte er Musikwissenschaft an der Sorbonne, Harmonielehre und Kammermusik. Andererseits ist ihm Musikpädagogik wichtig, derzeit vervollständigt er seine Ausbildung zum Musiklehrer. Er studiert bei Christian Dierstein und Matthias Würsch in Basel.

Stephen Menotti

Stephen Menotti studierte Posaune bei James Desano, Mike Svoboda und Mark Lusk. Seine besondere Leidenschaft für zeitgenössische Musik führte ihn bereits zu zahlreichen Ensembles, darunter das Klangforum Wien, die MusikFabrik, das Ensemble Modern, das Remix Ensemble, Ensemble Phoenix, und das International Contemporary Ensemble (ICE). Nach seinem Abschluss am Oberlin Conservatory arbeitete er zunächst freischaffend in New York, bis er in Basel ein Studium bei Mike Svoboda aufnahm. Seit seiner Teilnahme an den Stockhausen-Kursen in Kürten wirkt er regelmäßig bei Aufführungen der Werke Stockhausens mit. Seit 2016 ist er 2016 Mitglied des Ensembles Collegium Novum Zürich.

Frank Riedel

Frank Riedel studierte in Köln Diplom-Musikpädagogik bei Prof. Daniel Gauthier und Master of Music in Interpretation Neue Musik bei Prof. David Smeyers. Er wurde mit ersten Preisen bei «Jugend musiziert» und beim Südwestdeutschen Kammermusikwettbewerb der Stadt Bad Dürkheim, dem Kulturpreis des Landkreises Mainz-Bingen sowie dem Förderpreis des Rotary Club ausgezeichnet. Er war Stipendiat der «Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz» und wurde als Mitglied des Forseti Saxophonquartetts von der «Werner-Richard – Dr. Carl Dörken-Stiftung» und «Yehudi Menuhin – Live Music Now e.V.» gefördert. Um sich künstlerisch weiterzubilden, besuchte er die Habanera-Akademie in Poitiers/Frankreich und belegte Meisterkurse u.a. bei Claude Delangle, Arno Bornkamp, Jean-Marie Londeix und Anthony Spiri.
Neben Konzerten mit dem Ensemble Garage u.a. beim Ultraschall Festival Berlin, aXes Festival Krakau, der Kölner Philharmonie oder Spor Festival Aarhus wirkte er bei CD-Einspielungen von J. Szmytka, Brigitta Muntendorf  sowie der Staatkapelle Weimar mit und gastiert regelmäßig bei der Kölner MusikFabrik. In seiner Heimatregion Rheinhessen sowie in der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl ist er als Saxophonlehrer tätig.

Tanzcompagnie RUBATO

Tanzcompagnie RUBATO – Choreographische Entwicklung / Tanz. Jutta Hell und Dieter Baumann gründen 1985 die Tanzcompagnie Rubato in Berlin. Bis heute haben sie in unterschiedlichsten Künstlerkonstellationen und Kulturen 55 Stücke entwickelt, von denen viele weltweit getourt sind. Von 1991 bis 2003 sind sie Artist in Residence am Theater am Halleschen Ufer, Berlin. In den Jahren 1990 bis 1992 arbeiten sie eng mit Gerhard Bohner zusammen. Die Akademie der Künste Berlin verleiht Rubato 1992 den Förderpreis für Darstellende Kunst. Rubato realisiert u.a. mehrere Auftragsproduktionen für die Akademie der Künste, das Haus der Kulturen der Welt und das Hebbel-Theater in Berlin, den steirischen herbst, Graz, sowie Produktionen für die Staatsoper Ankara, Several Dancers Core, Atlanta und Houston und die Ahn Aesoon Dance Company, Seoul. Seit 1995 gibt es einen kontinuierlichen Austausch mit Künstlern und Tanzkompanien in China, u.a. in Guangzhou, Hongkong, Peking und immer wieder in Shanghai. Es entstehen Arbeiten mit größeren Ensembles wie der Beijing Modern Dance Company, der Guangdong Modern Dance Company und dem Jin Xing Dance Theatre. Die Tanzcompagnie Rubato wird seit vielen Jahren durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und den Fonds Darstellende Künste e.V. unterstützt.

Jens Ruland

Jens Ruland studierte zunächst Schlagzeug bei Carlos Tarcha an der HfMT. Seit 2012 vertieft er seine Studien in Basel bei Christian Dierstein. Er war bei zahlreichen Uraufführungen vertreten und spielte unter anderem mit Ensembles wie Klangforum Wien, Ensemble Musikfabrik, ensemble recherche oder ensemble proton. Die Arbeit in verschiedensten Ensemble- und Kammermusikformationen brachte ihn u. a. mit den Komponisten Georg Friedrich Haas, Michael Maierhof, Carola Bauckholt, Maximilian Marcoll und Younghi Pagh-Paan zusammen. Sein umfangreiches Solorepertoire umfasst neue und neueste Werke für Solo-Perkussion, elektroakustische Kompositionen sowie Musiktheater. Er ist Gründungsmitglied der Ensembles hand werk, New4Art, 232 percussion und des spanisch-schweizerischen Musiktheaterduos Akt-tkA.

Olivia Steimel

Olivia Steimel – Akkordeon. Olivia Steimel engagiert sich besonders für zeitgenössische Musik, wobei sie bereits über 40 Werke uraufführte. CD-Aufnahmen, internat. Rundfunk- und Festivalauftritte und Konzertreisen führten sie in viele Länder Europas und nach Kanada. Sie konzertierte als Solistin mit dem Kammerorchester Basel und gastierte beim Ensemble Phoenix Basel, der IEMA und beim Philharmonischen Orchester Würzburg. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe (FNAPEC Paris 2014, Nicati Bern 2013, Karlsruher Wettbewerb f. die Interpretation zeitgen. Musik 2013, Intern. Akkordeonwettbewerben Klingenthal u. Castelfidardo 2011, Deutscher Hochschulwettbewerb 2010) und war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie Artist in Residence am Banff Centre (Kanada). Sie studierte bei Stefan Hussong (HfM Würzburg, Diplom), bei Mike Svoboda (Hsm Basel, Master f. Zeitgen. Musik) und Ivan Koval (HfM Weimar, Konzertexamen).

Sergej Tchirkov

Sergej Tchirkov – Akkordeon. Geboren in St. Petersburg, Sergej Tchirkov absolvierte sein Studium am St.Petersburger Staatlichen «Rimsky-Korsakow» Konservatorium und ist Preisträger bei mehreren internationalen Wettbewerben und Stipendiat des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau (EzdK).
Besonders intensiv widmet er sich der zeitgenössischen Musik und hat mit vielen Komponisten zusammengearbeitet, u.a.  Ivan Fedele, Dieter Schnebel, John Palmer, Pierluigi Billone, Hanna Eimermacher, Gérard Zinsstag, Klaus Lang, Martin Schlumpf,ose-Maria Sanchez-Verdu, Sergej Newski, Dmitri Kurliandski. Mehr als 150 Werke für/mit Akkordeon wurden durch Tchirkov uraufgeführt.
Er konzertierte u.a. zusammen mit dem Orchester des Mariinsky Theater, den St.Petersburger Philharmonikern, dem Musica Aeterna Ensemble, dem Neue Dresdner Kammermusik, dem Interface Ensemble, dem Collegium Novum Zürich, dem KNM Berlin unter Valery Gergiev, Timothy Redmond, Teodor Courrentzis, Titus Engel.
Zur Zeit arbeitet Tchirkov als stellvertretender Künstlerischer Leiter des Studio für Neue Musik Ensembles, sowie Vortraggeber und Interpret am Zentrum für zeitgenössische Musik des Tschaikowski Konservatoriums in Moskau.

Małgorzata Walentynowicz

Małgorzata Walentynowicz studierte Klavier an der Musikakademie in Danzig, der Hochschule für Musik in Hannover sowie an der Musikhochschule Stuttgart, wo sie das Master Studium Neue Musik bei Nicolas Hodges mit Auszeichnung absolvierte.
Die in Polen geborene Pianistin widmet ihre Arbeit als Interpretin derzeit überwiegend der zeitgenössischen Musik. Sie ist Preisträgerin internationaler Klavierwettbewerbe und wurde bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt mit einem Stipendienpreis ausgezeichnet. Zahlreiche Auftritte führten Walentynowicz zu Festivals wie MaerzMusik, ECLAT Stuttgart, Warschauer Herbst, Wittener Tage für neue Kammermusik, Rainy Days Festival an der Philharmonie in Luxembourg, Ultraschall Berlin, World Music Festival, Cairo Contemporary Music Days oder Tzlil Meudcan Festival in Tel Aviv.
Als Solistin arbeitete sie  u.a. mit der Nationalen Philharmonie Warschau, dem Polnischen Rundfunk Orchester, Sinfonia Iuventus, Illinois Modern Ensemble und Ensemble Neofonia. Małgorzata Walentynowicz ist Mitglied im Kölner Ensemble Garage und im Ensemble LUX:NM Berlin.

WEITERE PRODUKTIONSBETEILIGTE

Anna Bergel

Anna Bergel –  Künstlerische Produktionsleitung für Produktion Eadweards Floss – Limitierte Editionen. War zunächst als Tänzerin an verschiedenen Theatern engagiert, bevor sie Theater-, Kulturwissenschaften, Journalistik und Kulturmanagement an der Universität Leipzig studierte.
Seit 2005 arbeitet sie als Produktionsleiterin und Dramaturgin für verschiedene Theater- und Tanzkompanien, so u.a. für Constanza Macras I DorkyPark, Jo Fabian Department, 400asa und Michael Laub / Remote Control Productions mit Theatern wie dem HAU, der Komischen Oper, den Sophinesaelen, der Akademie der Künste und der Universität der Künste.
Sie ist seit 2007 Künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Darstellende Kunst der UdK Berlin und unterrichtet Kultursoziologie, Theatertheorie und Projektmanagement.

Ellen Hofmann

Ellen Hofmann wurde in Berlin geboren und studierte Mode- und Theaterdesign in Berlin und London. Viele Jahre war sie an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz tätig und als Kostümbildnerin u. a. für Johann Kresnik, Tim Staffel und Penelope Wehrli. Von 1996 bis 1998 führte sie eine Video- und Kostüm-Mitarbeit zur Wooster Group in New York. Seit 2004 arbeitet sie als freie Kostümbildnerin. Sie unterrichtet Kostümentwurf an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Hamburg.

Thomas Koch

Thomas Koch – Technische Leitung für Produktion Eadweards Floss – Limitierte Editionen  – bewegt sich in seiner Arbeit zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Untersuchung und Anwendung moderner audiovisueller Wiedergabeformate. Besonderes Interesse gilt den Wechselwirkungen zwischen Kunst und Technologie. Derzeit Untersucht er am Fraunhofer-Heinrich-Hertz- Intitut in Berlin neue inhaltliche- und Anwendungsmöglichkeiten für 180°-3D Panoramaprojektion und Wellenfeldsynthese. Im künstlerischen Bereich liegt sein Schwerpunkt auf immersiver auditiver Mediengestaltung, mehrkanaligen auditiven Inszenierungen im Theaterkontext sowie der Untersuchung und Simulation akustischer Räume.
Vor seiner Anstellung am Heinrich-Hertz-Institut war er unter anderem auch für das Fraunhofer IDMT (virtuelle Akustik) und den Verbund IuK-Technologie (Future Media Development) tätig. Als Freelancer (Schwerpunkt Planung und Betreuung von mehrkanaligen Tonwiedergabesystemen) arbeitete er unter Anderem für den SWR, den DAAD, den Tresor-Club Berlin und die Berliner Festspiele.

Detlev Schneider

Detlev Schneider arbeitet nach einem Studium der Theater- und Kulturwissenschaften in Leipzig und Berlin als Theaterpublizist, speziell über Szenografie, Theaterarchitektur und theatrale Grenzbereiche. 1989 war er Mit-Initiator der Neubegründung des Festspielhauses Hellerau in Dresden als Experimentierort der performativen Künste, 1990 bis 2000 Vorsitzender von dessen internationaler Trägergesellschaft und bis 2002 künstlerischer Leiter. 2001 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Trans-Media-Akademie Hellerau, deren Festival für computergestützter Kunst CYNETart er mehrmals ko-kuratierte. Detlev Schneider war Initiator und von 2004 bis 2007 Künstlerischer Co-Direktor von TESLA medien>kunst<labor im Berliner Podewil’schen Palais und 2010–2014 Vize-Vorsitzender der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft.

KÜNSTLERISCHE LEITUNG

Christian Dierstein

Christian Dierstein (künstlerische Leitung), absolvierte ein Musikstudium bei Bernhard Wulff in Freiburg, bei Gaston Sylvestre in Paris und bei Wassilios Papadopulus in Mannheim. Er war Stipendiat der Deutschen Studienstiftung sowie der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Seit 1988 ist Christian Dierstein Schlagzeuger des ensemble recherche. Seit 1994 bildet er ausserdem zunächst mit Yukiko Sugawara, heute mit Nicolas Hodges, Klavier und Marcus Weiss, Saxophon das Kammermusiktrio trio accanto. Christian Dierstein gab Solokonzerte, unter anderem in der Reihe Rising Stars, mit der er in der Kölner Philharmonie, im Wiener Konzerthaus und im Concertgebouw Amsterdam auftrat. Als Solist und Kammermusiker wirkte Dierstein bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Einspielungen mit. Für Hörspiele und Theaterproduktionen verfasste er auch eigene Kompositionen. Seit 2001 ist er Professor für Schlagzeug und neue Kammermusik an der Hochschule für Musik in Basel. Schwerpunkte seiner künstlerischen Beschäftigung als Musiker sind die Auseinandersetzung mit aussereuropäischer Musik und die freie Improvisation. Dierstein ist Leiter des Forschungsprojekts «Das neue Schlagzeug», welches gemeinsam mit dem Elektronischen Studio Basel und dem Bärenreiter-Verlag durchgeführt wird. Seit 2008 ist er ausserdem Dozent bei den Internationalen Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.

Lydia Jeschke

Lydia Jeschke wurde in Berlin geboren und studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Freiburg i.Br. 1993–1997 war sie am Aufbau des Archivio Luigi Nono in Venedig beteiligt. 1996 promovierte sie mit einer  Arbeit über »Prometeo« von Luigi Nono. Sie hielt Vorträge und Lehrveranstaltungen an verschiedenen Institutionen, verfasste zahlreiche Publikationen v.a. zur Musik des 20./21. Jahrhunderts, war und ist Mitglied verschiedener Jurys, u.a. für die Bundeskulturstiftung und den DAAD. 2002-2005 forschte und lehrte sie an der Freiburger Musikhochschule. Ab 1994 war Lydia Jeschke Mitarbeiterin der Donaueschinger Musiktage, ab 1998 freie Redakteurin für Neue Musik im SWR. Von 2007 bis 2009 übernahm sie als künstlerische Leiterin die Konzertreihe Ars Nova des SWR. Seit 2009 ist sie Redaktionsleiterin Wort/Musik im SWR, seit 2015 auch Redaktionsleiterin Neue Musik und Jazz und künstlerische Leiterin SWR JetztMusik beim Eclat Festival Stuttgart. Seit 2001 ist sie Dramaturgin des Festival Neue Musik Rümlingen.